Museum - Horn und Neuberg im Morgennebel - Silberdistel

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Wiesenthaler Schwimmbad

1936

Die Gemeindeväter aus dieser Zeit machen sich auf Grund von jahrzehntelanger extremer Trink- und Löschwasserknappheit ernsthafte Gedanken über den Bau eines Feuerlöschteiches, der gleich von allem Anfang an auch zu Badezwecken dienen soll.

1937

Ein Baukostenvoranschlag sagt aus, dass der Löschteich eine Größe von 15 x 30m, sowie eine durchschnittliche Tiefe von 3m haben wird. Die Kosten belaufen sich auf 3500 Reichsmark. Um Geld zu sparen wurden dann die Ausschachtungsarbeiten im "Frondienst", bzw. in "Notstandsarbeit" mit Grundförderung ausgeführt.

1938

Beginnt man mit den Ausschachtungs- und Erdarbeiten für den Feuerlöschteich. Zirka 1350 m³ Erdmassen müssen bewegt werden, dazu noch die Schachtarbeiten für den Zulauf aus der Ochsenmühle. Jung und Alt beteiligten sich am Bau des Teiches. Man arbeitete für 70 Pfennige in der Stunde oder ganz umsonst.

1939

Im Hochsommer dieses Jahres konnten wir zum ersten Mal auf einem selbstgebauten Floß fahren, denn das Schwimmen mussten wir erst noch lernen, so erzählten es Leute die den Bau miterlebten.

1942

Stellte der Bürgermeister Oskar Jung mehrfach Anträge auf Unterstützung zur Anschaffung von Rettungsgeräten, mit dem Erfolg, dass er von benötigten 914,55 Reichsmark nur 300 Mark bekam. Es ist anzunehmen, dass dieses Geld für den Bau des Badehäuschens eingesetzt wurde, welches man 1942 fertig stellte.

1944

Während und nach dem 2. Weltkrieg war auch in Wiesenthal die Not zuhause. Für das Schwimmbad hatte man schon gar kein Geld, um auch nur die allernotwendigsten Reparaturen machen zu können. Das Bad geriet zusehends in einen immer schlechter werdenden baulichen Zustand. Die Kinder und Jugendlichen dieser und der nachfolgenden Jahre störte das weniger. Mit selbstgebauten "Schwimmhilfen", wie einem ausgedienten und geflickten Fahrrad- oder Autoschlauch ging man zum Baden. Manche Oma oder Opa wurde als "Bademeister" für die Enkelchen mitgeschickt.

1956

Gibt es erste Bemühungen, das Schwimmbad in einen annehmbaren Zustand zu versetzen. Anträge auf Materialfreigaben wurden gestellt. Da in der DDR bis zum Schluss fast alle Baumaterialien kontingiert waren, gestaltete sich die Organisation dementsprechend schwierig und langwierig. Vor allem den ständigen und nicht nachlassenden Bemühungen von Helmut Hofmann ist es zu verdanken, dass langsam das benötigte Material zusammengetragen wurde. Auf Grund der Industriepreisreform stiegen die veranschlagten Kosten auf eine Summe von 53000 Mark.

1961

Wurde durch die Gemeinde und die LPG ein Fertigteilhäuschen als "Erntekindergarten" angeschafft und nicht aufgebaut.

1964

Jetzt erst erfolgten die ersten staatlichen Freigaben zur Renovierung des Schwimmbades; z.B. über Schadholz, Kies oder Zement, wobei dieser trotzdem nicht ausgeliefert wurde.

1967

Nach der Projektierung wird mit der grundhaften Sanierung und den notwendigen Bauarbeiten durch die Fa. Köllner begonnen und noch bis zum Herbst fertiggestellt. Das Schwimmbecken hatte man dabei ganz mit einer Betonoberfläche versehen und die gepflasterten Teile verschwanden zu Gunsten der Verbesserung der hygienischen Bedingungen. Unzählige NAW Stunden leisteten die Bürger und die Vereine bei der Instandsetzung. Auch wurden im Außenbereich Veränderungen vorgenommen. Das alte Badehäuschen musste dem neuen Fertigteilhaus (sprich "Erntekindergarten") weichen, um auch die Umkleidemöglichkeiten zu verbessern. Das Schwimmbad wurde auch eingezäunt und erhielt von nun an eine Aufsichtsperson durch die Gemeinde gestellt. Nacheinander betreuten das Schwimmbad:
    Helmut Hofmann (Aufsicht)
    Dieter Fuß (Aufsicht)
    Rolf Hollenbach (Bademeister)
    Willfried Schäfer (Bademeister)
    Klaus Kowaldt (Bademeister)

1970

Komplettierte man das Schwimmbad mit einem Sprungturm und einer Kinderwasserrutsche.

1991

Wird in dem Badehäuschen eine Imbissversorgung eingerichtet, die durch die Gemeinde betrieben wird.

1992

Die alte Kinderrutsche ersetzt man durch eine neue. Am Beckenrand wird eine Außendusche installiert. Im gleichen Jahr werden Fördermittel für den Neubau einer Toilettenanlage mit einem Wertumfang von 12850 TDM beantragt. Mit dem Einbau einer Filteranlage beginnt man noch in demselben Jahr, um den hygienischen Forderungen nach Bundesstandart gerecht zu werden. Finanzielle Belastung für die Gemeinde = 82.144 DM.

1993

Seit dem 1.Juni können die Badegäste den Vorzug des kristallklaren Wassers im Wiesenthaler Bad genießen.

1994

Wird für die Filteranlage eine Einhausung gebaut. Für die genaue und ordnungsgemäße Dosierung der notwendigen Chemiekalien bekommt das Bad eine Dosieranlage auf neuestem technischen Standart im Wert von ca. 18.000 DM. Auch wird mit den Pflasterarbeiten rund um das Becken begonnen. Erste Kosten laufen an für die Planung und Vorbereitung des Neubaues der Toilettenanlage mit ca. 66.000 DM.

1995

Bau und Übergabe des neuen Sanitärgebäudes mit einem Wertumfang von ca. 837.000 DM. Damit stehen den Badegästen des Wiesenthaler Schwimmbades niveauvolle Umkleidekabinen mit Dusche, sowie ordentliche Toiletten zur Verfügung. Ein kleiner Kassenraum und ein Raum für den Bademeister ergänzen das Angebot.

1996

Wird eine Lautsprecheranlage zur Unterhaltung der Gäste installiert.

1997

Erhält das Becken zur Abdichtung eine Glasfaserbeschichtung, die mit 82.000 DM zu Buche schlägt.

1998

Wird zur regelmäßigen Schwimmbeckenreinigung ein Bodenstaubsauger angeschafft.

Seit der Wende wurden in das Wiesenthaler Schwimmbad insgesamt 490.000 DM investiert um den Bundesdeutschen Standart für Freibäder und den damit verbundenen hygienischen Forderungen zum weiteren Betrieb dieser Naherholungseinrichtung zu sichern. Den Badegästen von Nah und Fern und der einheimischen Bevölkerung soll mit dem Erhalt dieser schönen Einrichtung sowie in den Gründerjahren die Möglichkeit erhalten bleiben, sich auch in der Heimat aktiv erholen zu können.

 


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